Amerika – Kontinent
„Die newen Inseln/so hinder Hispaniam gegen Orient/bey dem Lande Indie gelegen. -Americae Novi Orbis, Nova Description.“
Sebastian Münsters zweite modernisierte Landkarte Amerikas, zeigt den amerikanischen Kontinent mit Kalifornien als Halbinsel und einer gewaltigen Landmasse im Süden. Allerdings sind noch viele allgemeine geographische Irrtümer übernommen worden, wie die gerundete Südspitze vom Feuerland oder die Insel Neuguinea in gewaltiger Größe im Süden des Pazifiks.
Kartograph: Sebastian Münster (1489-1552) „Cosmographey“, Basel 1588, nach Abraham Ortelius ersten Karte des amerikanischen Kontinents „ Americae sive/novi Orbis…“ , Rückentext: Deutsch.
Verleger: Heinrich Petri, Basel 1588
Kartenmaß: 31 cm x 36,3 cm
Sehr gut erhaltene Holzschnittkarte im schönen sorgfältigen modernen Handkolorit im Stil d.Zt.
€ 1.380,-
Sebastian Münster (20. Januar 1488 – 26. Mai 1552) ein deutscher Universalgelehrter, Kartograph, Kosmograph und Professor der Hebräischen Sprache wurde in Nieder-Ingelheim am Rhein geboren. Nach Studium an der Schule der Franziskaner in Heidelberg trat er 1505 dem Franziskaner Orden bei, die Ordensoberen schickten den sprachbegabten Studenten 1507 zunächst nach Löwen u. Freiburg i. Br., während dem einjährigen Studienaufenthalt in Freiburg begeisterte ihn sein Lehrer Gregor Reisch, Prior der dortigen Kartause vor allem für Hebräisch und Geographie. Später bildete sich Münster weiter in Griechisch, Hebräisch, Mathematik, Astronomie und Geographie, bereits nach den Lehren der Enzyklopädie Margerita Philosophica des Gregor Reisch. Auch die Lektüre v. Pomponius Mela de Chorographia beeinflusste Münster nachhaltig. 1529 trat er aus dem Franziskanerorden aus und folgte dem Ruf an die Universität in Basel. Er geriet in die Religionskämpfe und konvertierte schließlich zum Protestantismus. 1530 heiratete er Anna Selber, die Witwe des Baslers Buchdrucker Adam Petri, in dessen Offizien – unter Leitung seines Stiefsohnes Heinrich Petri – verlegte Münster seine ersten Werke in hebräischer Sprache, Grammatik und Hebräische Bibel – sein Hauptwerk die Cosmographia, Erstauflage 1544, wurden bis in die Mitte des 17. Jahrhundert viele Male neu aufgelegt.