1554 erhielt Philipp Apian von Herzog Albrecht V. von Bayern den Auftrag, Bayern kartographisch zu erfassen. Nach sieben Jahren Landvermessung erstellte Apian eine gut 6 x 6 Meter große Karte von Altbayern im Maßstab 1:45.000, die 1563 fertiggestellt war. Nach dieser Karte fertigten Jost Amman, Hieronymus Wolff und Wolf Strauß 24 Holzschnitte im Maßstab von ca. 1:140.000, die Philipp Apian in seiner eigenen Druckerei verlegte:
Bairische Landtaflen, XXIIII. [Gewidmet] Alberto Com. Palatino Rheni [= Herzog Albrecht V. von Bayern]. Darinnen das Hochloeblich Furstenthumb Obern unnd Nidern Bayrn sambt der Obern Pfaltz, Ertz unnd Stifft Saltzburg, Eichstet unnd andern mehrern anstossenden Herschafften mit vleiß beschriben und in druck gegeben Durch Philippum Apianum. Ingolstadt, Selbstverlag 1568. Holzschnitt in 24 Teilen auf 22 Bl., Gesamtgröße des Originals 156 x 159 cm, je Blatt 43 x 33 cm.
Dieses frühe Hauptwerk der bayerischen Kartographie wird nach wie vor am besten durch die Lobpreisung von Max Gasser aus dem Jahr 1903 beschrieben: „Die ersten durch Philipp Apian (1531-1589) vollzogenen Landes-Auflage muss nachgerühmt werden, dass zu seiner Zeit, in welcher sämtliche übrigen Staaten kaum primitive Karten besaßen, dieselbe das vollendeteste Kartenwerk nicht nur ihrer Epoche sondern auf Jahrhunderte hinaus, hervorgebracht hat…“
1569 musste Apian als überzeugter Protestant Bayern verlassen. Er konnte seine Druckerei und die Holzdruckstöcke mitnehmen, da er die alleinigen Rechte an seinen kartographischen Druckwerken hatte. Er ließ sich in Tübingen nieder, wo er 14 Jahre lang lehrte. Der bayerische Herzog Albrecht V. musste so die 24 Einzelblätter der Bayerischen Landtafeln zu weiteren Repräsentationszwecken neu auflegen lassen und erteilte Peter Weiner 1576 den Auftrag dazu. Weiner (Weinerius) erstellte zur Vervielfältigung absolut originalgetreue Kupferstiche nach den Original-Holzschnitten des Philipp Apian, die er 1579 unter seinem Namen druckte und verlegte.
Die in Kupfer gestochenen Bayerischen Landtafeln von Peter Weiner gleichen den Landtafeln von Philipp Apian im Maßstab und Blattschnitt. Sie enthalten jedoch eine Anzahl zusätzlicher Ortsnamen und die, durch die Technik des Kupferstichs bedingte, feinere Wiedergabe der Schriften sowie die punktierten Seenflächen sind kennzeichnend für die Weinerus Ausgabe. Die letzte Landtafel (24) zeigt statt des großen Wappens der Familie Apian die schreitende Justitia begleitet von einem Löwen, der das bayerische Rautenschild-Wappen trägt.
Literatur und Quellen:
Philipp Apian und die Kartographie der Renaissance, Anton H. Konrad Verlag. 1989.
Bayerische Landesbibliothek online: Die Vermessung Bayerns – 450 Jahre Philipp Apians Große Karte. Ausstellung 2013/14.
Wir können ihnen die Einzelkarten der Bayerischen Landtafeln in Kupferstichen von Peter Weiner nach Philipp Apian aus der Original-Ausgabe, München 1579, anbieten. Die prachtvollen Renaissance-Kupferstichkarten sind in tadelloser Erhaltung und in einem schönen, sorgfältigen Kolorit in Stil der Zeit. Größe je Karte 43 x 33 cm.
Wir können ihnen auch - auf Anfrage - einen kompletten unkolorierten Satz der Bayerischen Landtafeln von Peter Weiner (in 24 Teilen auf 22 Kupferstichen) anbieten.
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