Utagawa Kunisada war der berühmteste und produktivste Holzschnitt-Künstler von Schauspieler-Darstellungen des 19. Jahrhunderts, dessen Werk auf etwa 20.000 Entwürfe geschätzt wird. Bei einem solch umfangreichen Werk verwundert es nicht, dass Kunisadas Arbeiten in ihrer Qualität variieren, was seinem künstlerischen Ruf etwas geschadet hat. Denkbar ist, dass weniger gelungene Entwürfe auf Schüler oder Werkstattmitarbeiter zurückzuführen sind.
Kunisada führte auch außergewöhnliche Landschafts-Holzschnitte aus, etwa eine zehnteilige Serie ohne Titel, die von Yamaguchiya Tôbei (Kinkôdô) in den frühen 1830er Jahren verlegt wurde. Dieses Set war möglicherweise Antwort auf den jüngsten Erfolg von Katsushika Hokusais Fugaku sanjûrokkei ("36 Ansichten des Fuji"), einer Serie, die ebenfalls in den frühen 1830er Jahren verlegt wurde. Die Kompositionen lehnen sich in Teilen an das berühmte Landschafts-Album des Künstlers der Nanga-Schule Kawamura Bumpô an (Bumpô sansui gafu), das posthum von Bunchôdô im Jahr 1824 herausgegeben wurde. Kunisadas Holzschnitte kombinieren jedoch westliche Einflüsse mit dem Literaten-Stil Kyotos.
In seinen Holzschnitten konzentrierte er sich nicht auf Landschaftsdarstellungen, vermutlich weil das Publikum von ihm als Meister des Utagawa-Stils vor allem Porträts von Schauspielern Yakusha-e und Darstellungen schöner Frauen Bijin-ga erwartete. Stattdessen nutze er, wie viele andere Künstler seiner Zeit, Landschaften als Hintergrund für seine Figuren-Darstellungen. Eine seiner frühsten Serien im Koban-Format von 1824-25 zeigt vor Landschaftshintergrund posierende Geishas. In den späten 1830er Jahren entwarf Kunisada eine Holzschnittserie im Chûban-Format mit dem Titel „Tôkaidô gojûsan tsugi no uchi“ (53 Stationen der östlichen Route entlang des Meeres), bei der er alle Landschaftshintergründe von Hiroshiges beliebter „Tôkaidô-Serie“ auf seinen Darstellungen adaptierte. Im Jahr 1852 reagierten Kunisada und seine Verleger auf die stark gestiegene Nachfrage nach Figurendarstellungen vor Landschaftshintergrund und erstellten innerhalb eines einzigen Jahres mindestens elf Serien, die insgesamt mehr als 400 Blätter umfassen. Darunter auch die Darstellungen von Episoden aus dem Leben des Prinzen Genji. Die Landschaftselemente waren im Stil Hiroshiges gehalten, ordneten sich aber immer den davor platzierten Figuren unter.