Shibata Zeshin, aus einer alten Familie von Kunsthandwerkern in Edo stammend, gilt als der bedeutendste Meister des künstlerischen Lackhandwerks im 19. Jahrhundert. Doch er war auch ein ausgezeichneter Maler, der bei Suzuki Nanrei (1775-1845) sowie bei Okamoto Toyohiko (1773-1845), zwei Künstlern aus der Shijô-Maruyama-Tradition, gelernt hatte. Seine Malerei ist denn auch größtenteils in jenem lockeren, kalligraphischen, von der chinesischen Tuschmalerei beeinflussten Shijô-Stil gehalten.
In der Malerei wie auch in den Holzschnitten aus seinen späten Jahren sind Pflanzen und Tiere seine bevorzugten Themen. Daneben stellte er auch Szenen ländlichen Alltags, scheinbar unbedeutende Gegenstände des täglichen Lebens und besonders die sieben Glücksgötter immer wieder dar. Besonders schön sind seine quadratischen (Shikishiban) Blätter, eine auf das japanische Glückwunschblatt (Surimono) zurückgehende Form. In ihnen ist das Motiv häufig „exzentrisch“, unter Freilassung großer Partien der Bildfläche, an den Rand gerückt, wodurch sich sowohl eine große kompositorische Spannung als auch ein offener Raum voll poetischen, oft humorvollen Anspielungen ergibt.