Utagawa Hiroshige I (1797-1858)

Hiroshige, einer der bekanntesten Holzschnittmeister der Edôzeit, wurde 1797 unter dem Namen Andô Tokutarô in Edo (Tokio) geboren. Sein Vater, Andô Gen'emon, war Samurai und Feuerwehroffizier in Edo, was dazu führte, dass der Junge standesgemäß eine umfassende Ausbildung erhielt. Seinen ersten Unterricht im Zeichnen und Malen gewährte ihm Okajima Rinsai, ein Maler der traditionellen Kanô-Schule, der ebenfalls Feuerwehrmann war und somit ein Nachbar und Freund der Familie. Hiroshige verlor seine Eltern schon in jungen Jahren und erbte 1809 das Feuerwehramt seines Vaters.

Hiroshiges künstlerisches Talent und seine Neigung zum Zeichnen, Malen und Dichten waren schon früh stark ausgeprägt. Da die täglichen Pflichten als Feuerwehrmann nicht zu viel Zeit in Anspruch nahmen, entschied sich Hiroshige 1811, im Alter von 14 Jahren, in die Schule des Ukiyo-e-Meisters Utagawa Toyohiro einzutreten. Schon ein Jahr später erhielt er von seinem Meister den Schulnamen 'Utagawa' und als persönlichen Namen 'Hiroshige'. Hiroshige blieb bis zum Tode des Meisters 1828 in dessen Atelier. Schon 1823 übergab er das Amt als Feuerwehrmann an seinen Sohn Nakajiro, um sich ganz der Kunst widmen zu können. Die ihm angetragene Nachfolge seines Lehrmeisters als Toyohiro II. lehnte er ab.

Utagawa Hiroshige II (1826-1869)

Ukyio-e-Maler und Holzschnittmeister. Schüler und Adoptivsohn von Hiroshige I. Hiroshige I adoptierte nach dem Tod seines Sohnes Nakajirô 1845 seinen Schüler Shigenobu und 1851 das sechsjährige Mädchen Otatsu. Als Hiroshige I 1858 starb, nahm Shigenobu den Namen seines Lehrers an und heiratete Otatsu. Die Ehe wurde jedoch 1865 wieder gelöst und Hiroshige II zog nach Yokohama, wo er wieder den Namen Shigenobu (und auch Ryûshô) verwendete. Otastu heiratete Shigemasa, einen weiteren Schüler von Hiroshige I, der sich von da an Hiroshige III (1843-1894) nannte.

Hiroshige II konzentrierte sich in seinen künstlerischen Arbeiten ganz auf die Darstellung von Landschaften und erreichte in seinen besten Arbeiten durchaus die Qualität seines Lehrers. Sein Kolorit und der häufige Einsatz von verlaufenden Abschattierungen (Bokashi) stehen in der Fortsetzung der künstlerischen Gestaltungsmittel von Hiroshige I.